Zusätzlich zur technologischen Entwicklung von Werkstoffen und Prozessen, vermittelte das Kolleg den Doktorandinnen und Doktoranden eine erweiterte Betrachtungsweise, die es insbesondere ermöglichte, Technologien in einen übergeordneten soziologischen Kontext zu setzen

NRW Forschungskolleg "Leicht – Effizient - Mobil" (FK LEM)

Energie- und kosteneffizienter Extremleichtbau mit Hybridwerkstoffen

August 2014 - Dezember 2022

Das NRW Forschungskolleg "Leicht – Effizient - Mobil" (FK LEM) adressierte gleichzeitig wichtige gesellschaftliche Herausforderungen, wie die der Ressourceneffizienz, einer umweltfreundlichen Mobilität, dem Klimaschutz aber auch verschiedener Aspekte in weiteren Bereichen wie z. B. der Medizintechnik. Ein Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderungen liegt in der Umsetzung eines Extremleichtbaus bewegter Massen für breite Anwendungen. Damit wird als zentraler Ansatzpunkt durch Einsatz von hybriden Werkstoffen bei Erzeugnissen aus dem Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau eine erhebliche Reduzierung des Ressourcen- und Energieverbrauchs erzielt. Der Grundgedanke berücksichtigt dabei die Tatsache, dass Belastungsbeanspruchungen an Bauteile in der Regel inhomogen sind. Deshalb können mittels einer lokalisierten, partiellen Verstärkung durch einen höchstfesten, leichten, unter Umständen jedoch teuren Werkstoff wirtschaftliche und technische Aspekte optimiert und bezahlbarer Leichtbau realisiert werden.

Zusätzlich zur technologischen Entwicklung von Werkstoffen und Prozessen, vermittelte das Kolleg den Doktorandinnen und Doktoranden aber auch eine erweiterte Betrachtungsweise, die es insbesondere ermöglichte, Technologien in einen übergeordneten soziologischen Kontext zu setzen. Der Ausbau der Forschung und Qualifizierung an der Schnittstelle von sozial-, geschlechter- und technikbezogenen Fragestellungen im Kolleg, wird drei miteinander verwobenen Aspekten gerecht: Erstens haben Technikanwendungen immer auch gesellschaftliche und damit immer auch geschlechterbezogene Auswirkungen. Zweitens fließen bereits im Entwicklungs- und Entstehungsprozess von Leichtbaumaßnahmen stets kulturelle Deutungsmuster und kulturelle Konstruktionen von Geschlecht ein. Dies unter anderem über die Vorstellungen von der zukünftigen Technikanwendung und ihrer Nutzung. Drittens werden die kulturellen Deutungsmuster und kulturellen Konstruktionen von Geschlecht im Entwicklungs- und Anwendungsprozess zugleich immer wieder neu verhandelt.

Die Reflexion dieser gesellschaftlichen Auswirkungen war als zentrales Anliegen in das Kolleg integriert und sollte damit über die technologischen Betrachtungen hinaus eine neue, fortschrittliche Denkschule etablieren, so dass die Kollegiatinnen und Kollegiaten auf Herausforderungen der Gesellschaft und der Industrie ausgezeichnet vorbereitet sind und zukünftig ihren Beitrag zur sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Entwicklung leisten werden.

Weitere Informationen zu den NRW Forschungskollegs erhalten Sie über das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

Sammelbände des Forschungskollegs

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"Climate Protection, Resource Efficiency, and Sustainable Engineering"

"Transdisciplinary Approaches to Design and Manufacturing Technology"

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"Wissenschaft im Angesicht »großer gesellschaftlicher Herausforderungen«"

"Das Beispiel der Forschung an hybriden Leichtbaumaterialien"

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FK Leicht-Effizient-Mobil 2014-2022

Am 30. Juni 2022 endete nach acht Jahren inter- und transdisziplinärer Forschungsarbeit die offizielle Förderphase des NRW Forschungskolleg "Leicht-Effizient-Mobil: Energie- und kosteneffizienter Extremleichtbau mit Hybridwerkstoffen". Um mit allen Beteiligten die erzielten Fortschritte und Ergebnisse der Forschungsarbeiten angemessen zu betrachten und vorzustellen, wurde Ende Mai eine gemeinsame Veranstaltung mit allen Partner*innen durchgeführt. Mit der Keynote zum Thema „Vom Winde verweht: Rotorblätter für Windenergieanlagen, als Beispiel effizienter, hochbeanspruchter Leichtbaustrukturen an der Schnittstelle von Technik und Gesellschaft“ eröffnete Prof. Dr.-Ing. Christian Lauter von der PHWT (Private Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz) die Veranstaltung.

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