Dis­kus­si­on zum Ein­satz von FKV in der Au­to­mo­bil­in­dus­trie

Am 21. Oktober hat der 27. Jour Fixe „Neue Verfahren: Composites in der Fahrzeugindustrie“ stattgefunden, wobei insgesamt rund 30 CU-Mitglieder und Gäste über den Einsatz von faserverstärkten Kunststoffen sowie ihre zukünftige Entwicklung diskutiert haben. Das ILH wurde durch Herr Julian Lückenkötter vertreten, der einen Beitrag über die Prozessentwicklung einer Kofferaufbaubodengruppe für Fahrzeuge in der 3,5t-Klasse vorgestellt hat. Hintergrund des Projekts; welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird, ist das steigende Paketaufkommen. Dies macht den Ausbau der Fahrzeugflotten bei den Paketdienstleistern unabdingbar und führt somit zu erhöhten Emissionen. Bisher besteht der Fahrzeugkoffer aus einer Alu-Gitterstruktur und einem Holzaufbau. Um das Gewicht dieser Fahrzeuge bzw. die daraus resultierenden Emissionen zu reduzieren und das Zuladungsgewicht zu erhöhen, wurde eine modulare Bodengruppe aus Glasfasermatten verstärkten Thermoplast (GMT) entwickelt. Sie ist im Fließpressverfahren gefertigt und kann für unterschiedliche Fahrzeugmodelle eingesetzt werden. Dabei wurde im ersten Schritt eine Topologie-Optimierung des Bodenmoduls durchgeführt, um den Bauraum optimal zu nutzen. Anschließend erfolgten die Materialcharakterisierung und die Entwicklung des Fließpressprozesses und des Werkzeugkonzepts. Um die Leistungsfähigkeit des Fahrzeugs zu evaluieren, wurde nach der Demonstratorfertigung das Bodenmodul auf einem Pilotfahrzeug installiert und einem Langzeittest unterzogen.

Referent: Julian Lückenkötter, Teamleiter Werkstoffe & Prozesse, Institut für Leichtbau mit Hybridsystemen

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